Kurzbericht des 17. Workshops
am 18.-19. November 2005 an der Hochschule Vechta zum Thema:
"Globaler Terrorismus. Eine Bestandsaufnahme zur Internationalisierung"
Der Terrorismus ist nicht erst in der Gegenwart international. Derartige Erscheinungsformen gab es bereits auch in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Was jedoch neu ist an der aktuellen Konstellation, das ist die massive internationale Vernetzung und Verdichtung terroristischer Operationsformen, die eine globale Dimension einnehmen. Jede politische Institution und jeder Bürger kann hierdurch bedroht werden oder Opfer einer terroristischen Aktion werden. Dem Staat und seinem klassischen Gewaltmonopol zur Befriedung der Sicherheitslage wird in der globalen Dimension des Terrors eine Herausforderung zuteil, auf die er von seinen institutionellen und legitimatorischen Gestaltungschancen her bis dato nur unzureichend eingestellt ist. Dies gilt insbesondere für die religiös motivierte Gewaltanwendung des islamistischen Terrorismus, der mit einer fundamentalen Abkehr von den Werten westlicher Demokratien einhergeht. Auf der Tagung sollten daher sowohl normative wie funktionale Aspekte des modernen Terrorismus in seiner globalen Erscheinungsform vorgestellt und diskutiert werden. Neben der Bestandsaufnahme der theoretischen Grundlagen sollte vor allem auch der Gestaltungsspielraum demokratischer Gesellschaften in ihrer polizeilichen wie militärischen Antwortlogik auf diese Bedrohung behandelt werden.
Tagungsorganisation:
Prof. Dr. Peter Nitschke Institut für Sozialwissenschaften Hochschule Vechta Driverstr. 22 49377 Vechta E-Mail: peter.nitschke@uni-vechta.de
Freitag, 18. November 2005
Moderation: Prof. Dr. Peter Nitschke, Vechta
PROF. DR. PETER NITSCHKE (Vechta)
Globaler Terrorismus – die neue DimensionDR. WILHELM KNELANGEN (Kiel)
Die Terrorismusdebatte in der Europäischen UnionSIMON DALFERTH (Bremen)
Bürgerliche Rechte und Sicherheit in europäischer nationaler PolizeipolitikSamstag, 19. November 2005
Moderation: Prof. Dr. Peter Nitschke, Vechta
MARK FEUERLE (Vechta)
Die Logik des Terrors – christliche und muslimische Wurzeln im MittelalterDANIEL DECHANDT (Hamburg)
Die Politik der inneren Unsicherheit. Eine neue Qualität bundesdeutschen Regierens als Reaktion auf den internationalen Terrorismus seit dem 11.9.2001GISBERT VAN ELSBERGEN (Osnabrück)
Die Terroranschläge vom 7. Juli 2005 und 11. September 2001 im Spiegel der Presse. Eine Inhaltsanalyse von sechs TageszeitungenCHARLES A. VON DENKOWSKI (Oldenburg)
Staatsschutz – Perspektiven einer politischen PolizeiDR. BERHANE G. MARIAM (Oldenburg)
Terrorismus am Horn von Afrika und im Nahen Osten – Eine Herausforderung für die demokratische Entwicklung und Einhaltung der MenschenrechteDie Beiträge werden einem Sammelband des AKIS veröffentlicht.